Seit einem Jahr nun ist Jennifer Borgwardt bei freischuetz Grafikdesignerin. Wir wollten von ihr wissen, was sie nach Bad Zwischenahn verschlagen hat, wie ihr die Arbeit im freischuetz-Team gefällt und was ihre Tipps für den Werbealltag sind.

 

  • Hallo Jennifer, ich habe dich gerade von deinem Arbeitsplatz weggeholt. Woran arbeitest du denn gerade?

Hallo! Ich arbeite an einer Imagebroschüre für die Meyer Werft aus Papenburg. Wir haben vor kurzem den Pitch dafür gewonnen, konnten uns also erfolgreich gegen andere Bewerber durchsetzen. Ich sitze nun am Layout dafür, d.h. ich setze die Texte und Bilder, um den Inhalt möglichst ansprechend und sinnvoll zu präsentieren.

  • Das klingt spannend! Was ist denn das wichtigste bei deiner Arbeit, bei diesem Auftrag und generell?

Motivation und Leidenschaft. Man muss seinen Job einfach gerne machen!

  • Passt dazu denn die Stimmung bei euch in der Agentur?

Auf jeden Fall! Es ist immer lustig, wir machen dauernd Witze, können uns aber auch zurückziehen, wenn wir Stille brauchen. Ich komme gerne zur Arbeit und würde es sogar als kleine Familie bezeichnen.

  • Familie ist ein schönes Stichwort. Was wären denn fünf Worte in denen du freischuetz beschreiben würdest?

Jung, innovativ, herzlich, flexibel…kein einzelnes Wort, aber: Wir denken einfach mit!

  • Was war denn dein aufregendster Auftrag bisher?

Es gab schon so viele! Ich habe mal Illustrationen für ein Spiel namens Bioenergiedorf gemacht, das war ein unkonventioneller Auftrag, der mal etwas ganz anderes war. Auch die Fotos für unsere eigene Website waren spannend – ich durfte mich völlig frei entfalten. Generell ist die Entwicklungsphase immer der spannendste Teil und bei freischuetz kann ich mich in alle Richtungen frei entfalten.

  • Du bist nun seit einem guten Jahr dabei – Wie hast du dich entwickelt?

Ich habe meine Abläufe natürlich optimiert, bin schneller und sicherer geworden. Man muss sein Selbstvertrauen erst entwickeln ohne dabei arrogant zu werden! Dabei hilft einem das ständige Feedback und der Umgang mit Kunden. Man lernt, sich selbst besser einzuschätzen. Außerdem habe ich meine Liebe zum Layouten entdeckt – ich hätte während des Studiums nie gedacht, dass ich das mal so gerne machen würde.

  • Sehen deine Ideen am Ende immer so aus, wie du sie dir vorgestellt hattest?

Jein. Das kommt natürlich auf das Produkt an. Unsere Arbeit ist prozessorientiert und verläuft immer in Absprache mit dem Kunden, dabei können die unterschiedlichsten Ergebnisse entstehen. Aber gerade das ist spannend, man darf sich nie an einer Idee festbeißen.

  • Du hast Design studiert, welche erlernten Fertigkeiten sind im jetzt im Beruf besonders wichtig?

Die Grundlagen sind wichtig. Man hat alles zumindest schon mal gesehen und ausprobiert. Der Austausch und die Kommunikation sind dabei immer entscheidend und man lernt, Fehlern und Missverständnissen vorzubeugen. Wichtig war auch, so merkwürdig es klingt, dass ich mein Vordiplom nicht geschafft habe. Ich war einfach zu faul – Es war kein Beinbruch, aber ich habe gemerkt, dass man sich nicht abschrecken lassen darf. Man sollte niemals aufgeben oder sich runter ziehen lassen.

  • Du hast deinen Abschluss dann ja auch noch sehr gut gemeistert! Wie kam es dann, dass du deine Heimat verlassen hast und in Bad Zwischenahn gelandet bist?

Das hatte zum einen pragmatische Gründe. Im Osten hätte ich ja weniger Geld verdient! (lacht)

(Anm. d. Red.: Jennifer kommt aus Thorstorf bei Wismar)

Ich war zu der Zeit oft in Hannover und habe mich dort umgesehen. Fest stand für mich immer, dass ich zu einer kleinen Agentur will. Ich wollte kein kleines Rädchen im Getriebe sein. Durch Zufall kam ich dann zunächst in einer andere Agentur, wo ich ziemlich schlechte Erfahrungen gesammelt habe. Zum Glück bin ich dann auf der Homepage von freischuetz gelandet, und ohne zu Lügen: Ich habe sofort gedacht ‚Boah. Da will ich arbeiten!‘ Das nenne ich Schicksal!

  • Ist freischuetz denn eine klassische Werbeagentur?

Ich habe nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, aber doch, so habe ich es mir immer vorgestellt. Ein Haufen Kreativer – aber vielleicht doch ein wenig unkonventionell, da wir sehr bodenständig sind, normale Arbeitszeiten haben und uns wirklich frei entfalten können.

  • Was würdest du denen empfehlen, die sich bei freischuetz bewerben wollen?

Bringt gute Laune und eure besten Arbeiten mit und dann kann eigentlich nichts schief gehen. Sich zu verstellen bringt nichts und unser Chef erkennt Potential, wenn es dann vor ihm sitzt.

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Jennifer Borgwardt, Dipl. Designerin (FH), Grafikdesignerin bei freischuetz, Layouterin, Fotografin, Illustratorin und stolze Pferdebesitzerin.

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  • Trotz der optimalen Bedingungen: Wie oft kommt dir der „Was mache ich hier eigentlich-Gedanke“?

(lacht) Mindestens ein Mal bei jeder Entwicklungsphase! Aber dann kann ich auch über mich selber lachen und wenn es sein muss, fange ich eben noch einmal von Vorne an.

  • Was verstehst du unter einem kreativen Prozess?

Viel Nachdenken, viel Kaffee. Man muss seiner Umwelt gegenüber sehr offen sein und alle Eindrücke aufnehmen. Der Schaffungsprozess, sich mit anderen austauschen und auseinandersetzen, auch diskutieren oder sogar streiten – und dann das Nachbearbeiten und das Endprodukt erhalten. Das gehört alles dazu.

  • Ohne dein großes Designinteresse – was wäre deine alternative Wahl?

Ich hätte Gesang studiert und wäre Sängerin geworden. Malen oder singen, etwas anderes will ich nicht.

  • Also das Hobby zum Beruf machen?

Das Wort Hobby suggeriert Unprofessionalität. Das kann man nicht pauschalisieren. Aber ich habe definitiv meine Interessen und Neigungen zum Beruf gemacht.

  • Der typische Vorwurf: Das ist doch dein Hobby, warum soll ich dich dafür auch noch bezahlen?

Furchtbar. Unser Beruf ist kein Hobby, das man einfach abstellen oder beiseite legen kann. Meine Professorin hat gesagt: „Man ist 24 Stunden am Tag Designer.“ Das unterschreibe ich! Es ist eine Lebenseinstellung. Die Fähigkeiten muss man sich aneignen und hört nie auf, Neues zu erlernen. Das ist eine große Menge Kopfarbeit und das ist das Problem: Viele der Leistungen sind für den Kunden nicht sichtbar und deshalb fällt es manchmal schwer, sie entsprechend anzuerkennen.

  • Dafür gibt es genügend Anerkennung von eurer Agenturhündin, wie ich gerade sehe!

(lacht) Ja, Lotta ist ein Schatz!

  • Dann vielen Dank für das Interview. Noch ein kurzes Wort an die Leser?

Wir sind cool. Kommt zu freischuetz! (lacht)